ver.di wirft ALDI-Nord Bestechung der AUB vor


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Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat die Gewerkschaft Ver.di ALDI-Nord wegen Bestechung des Betriebsrates angezeigt. Aldi-Nord soll demnach gegen Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes verstoßen haben und der arbeitgeberfreundlichen Betriebsratsorganisation AUB insgesamt ca. 350.000 Euro gezahlt haben. Im Gegenzug habe die AUB Stimmung gegen Ver.di gemacht.

Die Anzeige wurde demnach bei der Staatsanwaltschaft Essen eingereicht. „Wir werden den Sachverhalt prüfen“, sagte Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer der „SZ“. Aldi Nord wies die Vorwürfe zurück. Der Geschäftsführer der Aldi Einkauf GmbH, Rainer Kämpgen, sagte, das Unternehmen habe sich korrekt verhalten. Wie die „SZ“ weiter berichtet, räumte er jedoch ein, Aldi Nord habe über Jahre die Personalkosten für einen AUB-Referenten übernommen, der Betriebsräte der Supermarktkette schulte.

In der Süddeutschen Zeitung heißt es dazu:

Die Zahlungen erfolgten über eine Essener Anwaltskanzlei an eine Unternehmensberatungsfirma des langjährigen AUB-Vorsitzenden Wilhelm Schelsky, wie Kämpgen bestätigte. Der Versuch, daraus einen Skandal zu machen, sei „völlig unangebracht“. Verdi-Chef Frank Bsirske hatte bereits im Frühjahr, als ein Teil der Aldi-Zahlungen an Schelsky bekannt geworden war, von „kriminellen Machenschaften“ gesprochen.

Die Anzeige von Verdi beruht auf Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth in der Affäre um die AUB. Die Siemens AG hatte für den Auf- und Ausbau der AUB von 1991 bis 2006 insgesamt gut 50 Millionen Euro an den damaligen AUB-Vorsitzenden Wilhelm Schelsky gezahlt. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft war das illegal. Schelsky sitzt seit Februar 2007 in Untersuchungshaft. Der frühere AUB-Vorsitzende und ein ehemaliger Siemens-Vorstand sollen im Herbst wegen Finanzdelikten vor Gericht kommen. Die alte Siemens-Spitze wollte mit der AUB ein Gegengewicht zur IG Metall schaffen.

Die Nürnberger Staatsanwaltschaft ermittelte, dass außer Siemens auch Aldi Nord die AUB unterstützt hat. Die Strafverfolger stießen auf drei Rechnungen Schelskys an Aldi Nord über 103000, 120000 und 130000 Euro. Aldi Nord teilte dazu mit, man habe die Personalkosten des AUB-Referenten Mike B. in Höhe von etwa 60000 Euro pro Jahr übernommen.

Man darf gespannt sein wie sich der Streit zwischen ver.di und der AUB weiter entwickelt. Wenn sich der Vorwurf als war erweisen sollte wird es Zeit dafür, dass sich die Mitglieder der AUB überlegen ob Sie wirklich die richtige Organisation unterstützen.

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